Lochkamera für Instax mini Sofortbildfilm

Oh wie die Zeit vergeht. Den letzten Beitrag hatte ich im April eingestellt und seitdem einige Projekte gestartet aber diese noch nicht vollständig abgeschlossen. Nun endlich möchte ich einen 2. Teil zum Beitrag „Lochkamera für Fujifilm instax wide Sofortbildfilm“  mit dem Projekt zum „instax mini„, vorstellen. Der Mini ist vom Format her ein halbierter wide Film mit einer Bildfläche von 62 mm x 46 mm.  Für ihn hatte ich mit viel Freude eine neue Kamera „konstruiert“ und gebastelt. Über die ersten fotografischen Ergebnisse mit dem neuen Stück möchte ich hier gerne berichten.

Da steht sie, stolz auf einem schicken Superministativ

Die  Ergebnisse mussten erst einmal ein halbes Jahr reifen, damit sie nach ersten Zweifeln, nun als Kunst (?) durchgehen sollten. Prinzipiell lässt sich mit der Kamera nur jeweils ein Foto machen, dann muss ein Wechselsack oder die Dunkelkammer zum Filmwechsel bemüht werden. Aber.., wir möchten gerne entschleunigen und unsere Fotos mit Geduld und Konzentration gestalten:

Voalá! Meine Entschleunigungs-, Frühsommerbilder, ganz kleine Kunst.

Mit Technischem und der Diskussion geht es Unten weiter.

Reproduktion der originale
Schwarz-weiss konvertiert
Hannover Zeigen…

Ja, in Colorbildern drängen sich die Farbstiche durch die relativ langen Belichtungszeiten von 2 bis 20 sec. deutlich auf. Dennoch sind sie gut als Basis für farbkorrigierbare schwarz-weiß Auszüge geeignet. Den einzelnen Farben lassen sich dann in der Bildbearbeitung passende Grauwerte zuordnen.

Das Bild „Im krassen Gegenlicht“ zeigt aufällig einen schwarzen Fleck (Mitte unteres Drittel der Aufnahme). Dort wird die Sonne nicht als weißer Fleck abgebildet, sondern als Schwarzes Loch „eingebrannt“. Hier wurden Entwicklersubstanzen und Farbstoffe durch die Energie der Sonnenstrahlung zersetzt, das mit dem schwarzen Loch dauert wohl doch noch eine Weile ;-). Lochkamera für Instax mini Sofortbildfilm weiterlesen

Nebenbei, mit der Lochkamera im Urlaub

Während einiger Fototouren im Urlaub auf Amrum habe ich meine kleine Lochkamera mitgenommen und immer wieder mal einige Aufnahmen, quasi nebenbei, gemacht. Besprochen hatte ich die Kamera im letzten Blogeintrag. Neben dem Spaß an der Lochkamerafotografie wurde ich durch einen Artikel in der PhotoKlassik II 2016 angespornt ein Miniprojekt  mit meiner kleinsten Lochkamera im Urlaub zu starten. Nebenbei, mit der Lochkamera im Urlaub weiterlesen

Pinhole 28 mm bei Blende 143

Im letzten Beitrag hatte ich angekündigt weitere Bilder der A1-Lochkamera zu zeigen, aber was ist passiert? Ich habe 36 Aufnahmen gemacht aber dabei nicht registriert, dass der Film nicht transportierte. Ja, der Rest ist wohl klar. Das brachte mich auf die Idee erst einmal einige Aufnahmen, ebenfalls mit einer Kleinbildlochkamera fotografiert, zu zeigen. Die Kamera ist ein Umbau einer Minox 35. Hier hatte ich das Objektiv entfernt und die Öffnung mit einem Lochblendenverschluss abgedeckt. So wurde aus einer Minox 35 eine Lochkamera mit 28 mm Bildweite, also ein idealer Bildwinkel hinsichtlich Auflösung und erträglicher Vignettierung. Die Kamera ist schön klein, der Filmtransport läuft problemlos und ein Sucher ist auch vorhanden, praktisch eine immer dabei Lochkamera.

Das Lochkamera "immer dabei Equipment"
Das Lochkamera „immer dabei Equipment“

Mein erster Ausflug mit der Kamera führte mich in das A2-Center Gewerbegebiet. Ich habe hier schon öfters digital fotografiert, fand die Bilder aber immer ziemlich steril und langweilig, trotz der vielen plakativen Strukturen im Gewerbegebiet. Nun gerade diese Strukturen mit großen bunten Schriften, sollten doch der Lochkamerafotografie entgegenkommen. Denn Lochkamerafotos zeigen geringe Auflösungen, und interessante Perspektiven und große Tiefen. Bei den Aufnahmen hatten mir wieder eine Belichtungstabelle, der Belichtungsmesser und das abgebildete Ministativ geholfen. Die Lochblende hat ein Loch von 195 µm, womit sich eine Blende von 143 bei 28 mm Bildweite ergibt. Als Aufnahmematerial kam ein 200 ISO Farbnegativfilm in die Kamera. Die Belichtungszeiten hatte ich mir nicht notiert, sie lagen aber meistens bei größer als 20 Sekunden, was gut an den Lichtspuren und Bewegungsunschärfen deutlich wird. Die Negative habe ich mit einer Auflösung von rund 3000*2000 Pixel eingescannt, moderat in Lightroom bearbeitet und mit einer Bildbreite von 1500 Pixel hier eingestellt. Und wen es interessiert, die Fotos entstanden im Dezember 2013, die Benzinpreise belegen das.  Viel Spass beim Anschauen der kleinen Galerie. Die Fotos können wie immer durch Anklicken vergrößert werden.

Projekt Kleinbild-Lochkamera

Lochkamerafotografie eine spezielle Art der Fotografie, ermöglicht das bildnerische Gestalten durch Projektion des Lichtes nur durch ein Loch, die Lochblende.

„Das geht mit der hier vorgestellten Bastelei“ Canon A1 mit Lochblende

Im Englischen  „Pinhole Photography“ genannt, der „Pin“ ist die Nadel die wir von der Pinwand her kennen und „hole“ steht für das Loch, welches mit dem Pin in die Front der Kamera (oftmals eine Dose) gestochen wird. Hinter der Lochblende befindet sich die Projektionsfläche, auf der der Raum außerhalb der Kamera zweidimensional abgebildet wird. Ein auf diese Projektionsfläche gelegtes Fotopapier und schon ist die Kamera fertig, fehlt nur noch der Verschluss um das Licht zeitlich begrenzt eintreten zu lassen. Projekt Kleinbild-Lochkamera weiterlesen

Lochkamera für Fuji Instax-Wide Sofortbildfilm

Wer sich mit der Lochkamerafotografie beschäftigt sollte schon etwas Geduld mitbringen. Die Belichtungszeiten können sehr lang sein und bis der Film entwickelt ist vergeht weitere Zeit. Nicht immer möchte man aber dem Charme der Entschleunigung erliegen und etwas schneller an die Bildergebnisse gelangen. Da bietet sich der Einsatz von Sofortbildfilmen an, man erhält sofort ein Positiv und muss nicht erst in die Dunkelkammer. Aber der Markt für dieses Filmmaterial wird aufgrund der Digitalisierung allmählich dünn und man muss Ausschau nach Alternativen halten.

der Trennbildfilm wird eingestellt….

Bisher habe ich überwiegend den Fuji Trennbildfilm verwendet. Zwei Minuten nach der Aufnahme hält man ein fertiges Bild in der Hand. Die Lochkameras waren schnell gebaut entweder ersetzte ich die Optik alter Polaroidkameras durch eine Lochblende, oder etwas komfortabler, eine „Lochkamera-Kiste“ wurde an eine Polaroidkassette für Fachkameras adaptiert. Pro Filmpack konnten 10 Aufnahmen verschossen und bald betrachtet werden, ideal zum Beispiel im Urlaub. Bei den Trennbildfilmen werden Negativfilm und das Positivpapier nach der Belichtung durch manuelles Herausziehen aus der Kassette mit Entwicklerpaste benetzt und zusammengefügt. Nach einer Entwicklungszeit von wenigen Minuten werden beide Blätter getrennt und man erhält sein fertiges Foto. Sehr schade ist nun, dass nachdem letztes Jahr die Produktion des hochempfindlichen S/W Film FP 3000c eingestellt wurde, im März das Aus für den Farbfilm FP 100c (ISO 100) verkündet wurde. Ich habe jetzt noch 23 Aufnahmen die ich bei einem geeigneten Fotoprojekt verbrauchen werde. Vielleicht werde ich später darüber berichten.

…eine Alternative: Fuji Instax-Wide Film

Als Sofortbildmaterial bleiben jetzt die Filme von Impossible oder die Instax-Filme von Fuji übrig. Ich habe mich für letzteren im Wide-Format entschieden, da er preiswerter ist und standardisiert geliefert wird. Der Instax-Film hat eine Empfindlichkeit von 800 ISO ist also um 3 Blenden schneller als der FP 100c Trennbildfilm, bei Sonnenschein schon fast zu schnell – 1 sec bei Blende 200 -. Gegenüber den Trennbildfilmen findet bei den Instax-Filmen die Entwicklung im geschlossenen System zwischen zwei Folien statt. Die Rückseite der Bildschicht wird durch die hinter ihr liegende durchsichtigen Folie belichtet. Zur Entwicklung wirft eine Sofortbildkamera das Bild motorisch zwischen zwei Walzen aus. Dabei wird die Entwicklerpaste aus dem Reservoir zwischen die Folien gleichmäßig verteilt. Die Entwicklung der Silberhalogenide beginnt, anschließend diffundieren die Farbstoffe in die Bildoberfläche und erzeugen das Bild innerhalb von 5 Minuten vollständig.

Anmerkung: Alle Versuche belichtete Instax-Filme mit Rollen oder Walzen manuell zu entwickeln sind mir misslungen. Meistens wurde dabei die Entwicklerpaste ungleichmäßig über die Bildfläche verteilt wobei Aufnahmen wie die Folgende entstanden. Schlimmer noch manchmal entwich Entwicklerpaste, eine ziemliche Schmiererei.

Garten, fotografiert auf Instax Wide, Loch 317 µm, Bildweite 74 mm, LW 12, 15 sec. Manuelle Entwicklung mittels Walze
Garten, fotografiert auf Instax Wide, Loch 317 µm, Bildweite 74 mm, LW 12, 15 sec. Manuelle Entwicklung mittels Walze

Letztendlich ist bei der Lochkamerafotografie die Handhabung von Instax-Film gegenüber Trennbildfilm umständlicher, da die einzelnen Filme der Kassette entnommen werden und nach dem Belichten wieder zurück in eine leere Kassette transferiert werden müssen, um sie schließlich in einer Sofortbildkamera entwickeln zu können. Man benötigt also zwingend eine Kamera für Instax Wide Film und da man den Bildwechsel immer im Dunkeln vornehmen muss, noch eine  Dunkelkammer oder einen Wechselsack. Ich verwende eine „Fujifilm Instant Camera instax 210“, sie ist nicht das neueste Modell dafür aber relativ Preiswert. Lochkamera für Fuji Instax-Wide Sofortbildfilm weiterlesen